In den letzten drei Teilen zu Tiny Tiny RSS ging es um die Installation und Konfiguration, das Anpassen der Oberfläche und die Erweiterung durch Plugins, sowie um das bessere Einsortieren der einzelnen Feedartikel.
In diesem, letzten Teil möchte ich unter anderem auf die Möglichkeiten eingehen, wie Artikel vorgemerkt und als RSS-Feed oder OPML-Datei weitergegeben werden können.
Artikel vormerken
Wenn ich meine Feeds lese, stoße ich hin- und wieder auf Artikel, die ich gern später nochmal lesen möchte. Dann kann ich den jeweiligen Artikel markieren. Dazu klicke ich einfach oben auf den Stern, der sich oben links in jedem Artikel befindet. Das funktioniert auch aus den vorhandenen Androidapps heraus.
Alle markierten Artikel können über „Markierte Artikel” aus den Sonderfeeds, die sich ganz oben auf der linken Seite des Lesebereichs befinden, angezeigt werden.
Artikel per Feed weiterempfehlen
Beim Lesen seiner Feeds stößt man ja hin und wieder auf Artikel, die man mit anderen teilen möchte. Jetzt habe ich schon die Plugins angesprochen, die es erlauben, einzelne Artikel in die sozialen Netzwerke zu verteilen. Es ist aber auch möglich, die Artikel in einem eigenen RSS-Feed zur Verfügung zu stellen, den wieder andere abonnieren können. Oder den man mit dem passenden Plugin als automatische Linkliste in sein Blog streamen lassen kann.
Dazu muss dieser Feed in den Einstellungen unter „Feeds > Veröffentlichte & gesendete Artikel / erzeugte Feeds” zunächst mit „Zeige URL an” erzeugt werden. Die angezeigte URL kann dann weitergegeben oder jederzeit zurückgezogen werden.
Um Artikel diesem Feed hinzuzufügen, reicht es aus, das RSS-Icon anzuklicken, welches sich oben links in jedem Artikel befindet:
Auch diese veröffentlichten Artikel werden innerhalb der Sonderfeeds bei „Veöffentlichte Artikel” angezeigt.
Feeds per OPML weitergeben
Eine andere Möglichkeit besteht darin, seine komplette Feedliste allen Interessenten als OPML-Datei zur Verfügung zu stellen. Auch hier gibt es einen Link, der den Download der Datei auslöst. Dieser ist auch in den Einstellungen, diesmal aber unter „Feeds > OPML” und dort „Zeige öffentliche OPML-URL” an.
Einzelne Feeds können aus dieser Liste ausgeschlossen werden, indem der Punkt „Auf meiner Feedliste verbergen” in den Feedeigenschaften aktiviert wird.
Feeds unterwegs lesen
Ein wesentlicher Punkt, warum ich mich mit Tiny Tiny RSS für ein Programm auf dem Webspace entschieden habe, ist ja, dass ich meine Feeds auch von unterwegs lesen kann. Jetzt ist TT-RSS zwar auch aus dem mobilen Browser aufrufbar, aber es sieht so so gut aus. Mit der Androidapp „ttrss-reader-fork” ist ein kostenloses Programm fürs Smartphone oder Tablet erhältlich, welches den TT-RSS direkt anzapfen kann. Damit das geht, habe ich in den Einstellungen von TT-RSS die Option „Externe API verwenden” aktiviert. Also flugs die Zugangsdaten in die App eingegeben und nach einer Synchronisierung sehe ich meine Feeds:
Die App kann die Aktualisierung der Feeds auch manuell anstoßen. Einzig eine Einstellung, in der man die Schriftgröße der Artikel voreinstellen kann, fehlt mir noch. Kommt aber sicherlich irgendwann.
Fullfeed erzeugen
Die meisten Feeds zeigen in der Regel den kompletten Artikeltext an. Bei Nachrichtenseiten wird hingegen meist nur die Überschrift und — wenns hochkommt — noch ein kurzer Teaser angezeigt. Wer die kompletten Artikel dennoch im Reader lesen möchte, kann auf externe Dienste zurückgreifen, die den kompletten Artikel abgreifen. Eine Möglichkeit wäre der Dienst von fivefilters.org, eine andere ist WizardRSS oder auch dieser hier.
Da ich mich anlässlich des Umstiegs von Google Reader gerade erst von einem kostenlosen Dienst getrennt habe, um nicht abhängig von diesem zu sein, habe ich mich entschieden, das Script von fivefilters.org für kleines Geld zu kaufen und meinen eigenen Fulltextfeederzeuger zu installieren.
Damit ist meine eigene RSS-Readerlösung und diese Tutorialreihe komplett. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Lust machen, die Feeds auf dem eigenen Server laufen zu lassen und sich so etwas unabhängiger von vermeintlich kostenlosen Diensten zu machen. Denn auch wenn sie kostenlos sind, zahlen wir in der Regel mit unseren Daten und unseren Interessen, für die die Werbewirtschaft bereit ist, sehr viel Geld auszugeben. Und wir können uns nicht sicher sein, ob es den Dienst in einem Jahr noch gibt oder ob er nicht aufgekauft und eingestellt wird.
Wer jetzt Lust bekommen hat, Tiny Tiny RSS auf seinem Webspace zu installieren, sich die Installation und Konfiguration aber nicht zutraut, kann mich auch gern für kleines Geld buchen.